Artikel vom 10.12.2008 aus der Rubrik Bad & Sanitär |
Planung eines barrierefreien Badezimmers
Ein barrierefreies Badezimmer bewahrt die Unabhängigkeit von alten und körperlich beeinträchtigten Menschen. Gerade die Körperhygiene ist ein Gebiet, in dem sich die wenigsten Menschen gerne helfen lassen. Ist das Bad flächenmäßig groß genug, kann es problemlos rollstuhl- und behindertengerecht umgebaut werden.
Damit auch Rollstuhlfahrer das Badezimmer betreten können, muss zunächst die Zugangstür breit genug und leicht zu öffnen sein. Im Badezimmer muss schließlich genug Platz vorhanden sein, um ein Fahren und Wenden mit einem Rollstuhl zu ermöglichen. Dazu müssen Waschbecken, Badewanne und Toilette in einem gewissen Abstand voneinander stehen.
Die Art und Form einer barrierefreien Badewanne oder Duschmöglichkeit kann individuell gewählt und somit der Behinderung des Menschen angepasst werden. So können Duschen zum Beispiel bodengleich eingebaut und mit einer klappbaren Sitzmöglichkeit sowie Haltegriffen ausgestattet werden. Für schwer gehbeeinträchtigte Personen empfiehlt sich eine spezielle barrierefreie Badewanne. Hier werden verschiedene Varianten angeboten. Wannen mit Eingangstüren ermöglichen ein ebenerdiges Einsteigen. In die Badewanne können verschiedene Liftkonstruktionen eingebaut werden, mit denen die Menschen sitzend ins Wasser gelassen und wieder hinausgehoben werden. Generell ist es möglich, alle Lifte mit einer Fernbedienung selbst zu steuern und damit unabhängig von fremder Hilfe die Badewanne nutzen zu können. Badewannenlifte können auch an bereits eingebaute Wannen angebaut werden.
Ein barrierefreies WC muss ohne große Anstrengung direkt von Rollstuhl erreicht werden können. Eine Sitzhöhe von 48 cm entspricht der durchschnittlichen Rollstuhlsitzhöhe und sollte beim Einbau beachtet werden. Auch für den Abstand von Wand zur Vorderkante des WC's gibt es Richtlinien. Der Abstand sollte 70 cm betragen, um einen problemlosen Wechsel vom Rollstuhl auf das WC zu ermöglichen. Mehrsprossige Stütz- und Haltegriffe, die bei Nichtbedarf auch eingeklappt werden können, ermöglichen Rollstuhlfahrern einen sicheren Halt beim Wechsel. Auch auf die gute Erreichbarkeit von Toilettenpapier muss geachtet werden, diese ist zum Beispiel dann gegeben wenn die Rollenhalterungen unter den seitlichen Haltegriffen befestigt werden.
Das Waschbecken muss viel Beinfreiheit bieten, um von Rollstuhlfahrern im Sitzen genutzt werden zu können. Zudem muss es in entsprechender Höhe angebracht sein. Das gleiche gilt für den Spiegel. Auch auf eine einfache Handhabung der Armaturen ist zu achten. Einhandhebelwasserhähne können zum Beispiel die Einstellungen von Warm- und Kaltwasser erleichtern.
Falls es beim Baden oder beim Toilettengang zu unerwarteten Problemen kommt, ist es von Vorteil, wenn direkt Hilfe geholt werden kann. Das ist zum Beispiel möglich durch festinstallierte Telefone, Gegensprechanlagen für den Hausnotruf oder mobile Geräte.
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